Die Tübinger Wirtschaft zu Gast

Bei der Veranstaltung „Abend der Tübinger Wirtschaft“ begaben sich rund 120 geladene Gäste in der Jopestraße auf Entdeckungstour

„Nur Wenige wissen darüber Bescheid, was Sie bei Zeltwanger eigentlich machen,“ sagte Professor Gerhard Braun in seiner Begrüßungsrede zum 14. Abend der Tübinger Wirtschaft. Einmal im Jahr laden der Vorsitzende und sein Verein der Tübinger Wirtschaft ihre Mitglieder ein, um sich in einem der regionalen Unternehmen oder Institutionen gegenseitig zu beschnuppern und zu netzwerken. Dieses Jahr erhielten rund 120 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Sport einen exklusiven Einblick in eines der „Tübinger Highlight-Unternehmen, das sinnbildlich für den Tübinger Wirtschaftsboom steht“, wie Braun es ausdrückte. Höchste Zeit also, um bei einer Entdeckungsreise das Highlight-Unternehmen Zeltwanger besser kennenzulernen.

Den exklusiven Einblick in die neuen Räumlichkeiten der Jopestraße ließen sich unter anderem mehrere Stadträte, der Regionalverbandsvorsitzende Eugen Höschele, der Erste Landesbeamte Hans-Erich Messner sowie Oberbürgermeister Boris Palmer nicht entgehen. „Wir fertigen hier viele Produkte, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stehen“, machte Geschäftsführer Ulrich Zeltwanger die Gäste neugierig auf den anschließend anstehenden Rundgang.

Bevor es durch die Hallen des Bereichs Maschinenbau ging, richtete auch Oberbürgermeister Palmer sein Wort an die Gäste. „Tübingen kann derzeit stolze 54 Millionen Euro an Gewerbeeinnahmen verbuchen – aber es ist nicht selbstverständlich, dass es der Tübinger Wirtschaft so gut geht“, sagte der OB und rief die Unternehmer dazu auf, ihre Stimme zu erheben. Zum Beispiel zum Thema Stadtbahn, die beim Faktor Erreichbarkeit für Unternehmen und Gewerbe eine wichtige Rolle spielen sollte. Oder in Bezug auf das Cyber Valley, das Tübingen zum Vorreiter beim Thema Künstliche Intelligenz machen könnte. Die Diskussion hierzu verfolge er mit Sorge: „Manche behaupten, dass dort Kampfroboter entwickelt werden, die dann ausbrechen und Tübingen ausradieren.“ Zum Wohle der Wirtschaft müssten sich viele einmischen, findet Palmer.

Innovationen entstehen dort, wo sich Mitarbeiter wohlfühlen

Maßnahmen ergreifen, vorausdenken und Innovationen schaffen – das seien genau die Themen, die sein Unternehmen antreibe und erfolgreich mache, so Ulrich Zeltwanger in seiner folgenden Unternehmenspräsentation. „Im Bereich Maschinenbau fertigen wir für eine Handvoll Kunden hochtechnologische Prototypen. Wir haben wenige Kunden – dafür pflegen wir ein sehr persönliches Verhältnis und sind erster Ansprechpartner, wenn es um Entwicklung und Fertigung von Teilen für Zukunftstechnologien geht, wie zum Beispiel der Elektromobilität“, so der Geschäftsführer. Für Zeltwanger gilt: Innovationen entstehen vor allem dort, wo sich die Mitarbeiter wohlfühlen: „In all unserem Tun folgen wir unseren Grundprinzipien Freude, Freiheit und Harmonie.“
Beim anschließenden Rundgang durch die Hallen haben sich die Innovationen auf den ersten Blick zwar nicht direkt zu erkennen gegeben, aber man bekam ein ganz gutes Gefühl dafür, was man den Zeltwangerschen Antrieb nennen dürfte. „Ich bin seit 2000 Entwickler bei Zeltwanger und es ist toll zu sehen, wie das hier gewachsen ist“, sagte Wolfgang Pfeiffer, der eine von insgesamt vier Gästegruppen an diesem Abend durch die Hallen führte. Vorbei an der imposanten DMU 210, hier einen Blick durchs Sichtfenster einer der Fräsmaschinen haschen, dort dem fisseligen Geräusch von splitternden Aluteilchen lauschen und im Warenausgang über die hochwertigen, wabenförmigen Verpackungsschalen aus Alu staunen – die Teilnehmer zeigten sich sichtlich beeindruckt. „Wir fertigen hier Bauteile auf höchstem technologischem Niveau. Und die verdienen eine Verpackung, die ihnen gerecht wird“, erklärte Pfeiffer dazu – und betonte damit indirekt die Philosophie, die Zeltwanger von der Garagen-Werkstatt zum Highlight-Unternehmen gemacht hat: Hier stecken Begeisterung und Innovationsdrang drin, in jedem Detail. So werden Höchstleistungen möglich – menschlich wie technisch. Wie man bei Zeltwanger den menschlichen begegnet, davon bekamen die Gäste am Abend der Tübinger Wirtschaft letztlich auch noch buchstäblich eine Geschmacksprobe: Beim abschließenden Abendessen in der schicken, hochwertig ausgestatteten Zeltwanger-Cafeteria.